Der Flügel ist ein Tasteninstrument und gehört zu den Saiteninstrumenten.
Bartolomeo Cristofori entwickelte Ende des 17. Jahrhunderts in Florenz den Vorfahren der heutigen Klaviere und Flügel.
Der Flügel wird auch großes Piano genannt und hat die typische Form eines Tierflügels. Im Englischen erscheint dieser Begriff: Grand Piano. Er wurde entwickelt, um ein lauteres Instrument zur Verfügung zu haben, das große Konzertsäle mit seinem Klang füllen kann. Das, was wir als Klavier bezeichnen, ist ein Pianino, ein kleines Piano.
Alle Kavierarten bestehen aus einem Gehäuse, einem Resonanzboden und einem Stimmstock. Auf diesem wird eine gusseiserne Platte befestigt, auf der wiederum die Saiten gespannt sind. Mit Hilfe eines Stimmschlüssels können die Wirbel bewegt und die Saiten somit gestimmt werden. Während zu den tiefen Tönen jeweils nur eine Saite gehört, haben die mittleren Töne zwei und die ganz hohen drei Saiten pro Ton.
Die Mechanik aller Klaviere besteht aus den Tasten, verschiedenen Federn, Filz-Hämmerchen und Dämpfern. Wird eine der 88 Tasten gedrückt, schlägt das dazugehörende Hämmerchen von unten gegen die Saite(n) und ein Ton erklingt. Mit Verlassen der Taste fällt ein Dämpfer auf die Saite und der Ton verstummt wieder.
Der Flügel hat einen waagerechten Schallboden. Der Schall wird also zum Boden abgestrahlt und dort reflektiert. Ist der Deckel geschlossen, wird der Klang gedämpft. Ist er jedoch geöffnet, strahlt der Schall direkt in den Raum.
Flügel besitzen zwei oder drei Pedale. Das rechte Pedal heißt Fortepedal: Alle Dämpfer werden gleichzeitig angehoben, so dass nicht nur die angeschlagenen Töne nach dem Loslassen der Taste weiterklingen, sondern auch alle anderen Saiten. Dadurch entsteht ein sehr voller Klang.
Das mittlere Pedal ist ein Tonhaltepedal: Es lässt nur den vorher angeschlagenen Ton fortklingen, während alle anderen Töne normal abgedämpft werden.
Das linke Pedal bewirkt durch eine Verschiebung der Tastatur nach rechts eine Klangfarbenveränderung und einen etwas leiseren Ton: Die Hämmerchen schlagen an einer anderen Stelle als der gewohnten an und treffen nur noch zwei Saiten bzw. eine Saite im Bassbereich.
Seit Ende des 18. Jahrhunderts bis heute wird Klaviermusik komponiert. Als wichtige Komponisten sind u.a. zu nennen: die Bach-Söhne, Clementi, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Liszt, Chopin, Debussy und Ravel sowie Joplin und Gershwin.
Die Musikgattungen sind vielfältig. Sie reichen von Etüden, Sonaten, Kunstlied, Klaviertrio über Klavierkonzerte zu Unterhaltungsmusik wie Blues, Ragtime und Jazz.
Franz Liszt – La Campanella, gespielt auf einem C. Bechstein Konzertflügel
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