Das Akkordeon

Das Akkordeon, auch als Ziehharmonika oder als Schifferklavier bekannt, gehört zu den Luftklingern (Aerophone) und ist ein Handzuginstrument. Charakterisierend ist, dass die Tastatur auf der rechten Seite in einer abgewinkelten Form angebracht ist.

1810 entwickelte Bernhard Eschenbach den direkten Vorläufer des Akkordeons, die Aeoline und die Physharmonika. 1829 wurde zum ersten Mal die Bezeichnung „Accordion“ verwendet, da nun bei jeder Taste drei- bis fünftönige Akkorde eingebaut waren.

Das Akkordeon besteht aus zwei Teilen: dem Diskant und dem Bass. Diese sind durch einen Balg miteinander verbunden. Der Diskant ist die Melodietastatur auf der rechten Seite, welche bis zu 45 Tasten umfasst. Der Bass befindet sich auf der linken Seite und enthält bis zu 58 Knöpfe mit Akkorden. Durch das Auseinanderziehen und Zusammendrücken der beiden Teile wird Luft durch den Balg in die beiden Seitenteile geführt.

Die Tonentstehung bei dem Akkordeon beruht auf dem Prinzip der durchschlagenden Zungen: Frei schwingende Metallzungen im Inneren des Akkordeons werden durch die vorbeiströmende Luft in Schwingung versetzt und erzeugen die Töne.

Das älteste bekannte Instrument, das auf dem gleichen Prinzip beruht ist, die chinesische Sheng. Sie ist 3000 Jahre alt und eines der ältesten Instrumente überhaupt.

Aufgrund des vielseitigen, vielschichtigen Klanges und der Transportierbarkeit verbreitete sich das Akkordeon sehr rasch. So konnte es beispielsweise von Pilgern mitgenommen werden. Es ist heute auch bei Straßenmusikern ein sehr beliebtes Instrument.

Das Akkordeon wird in der Volksmusik, für Volkstanz, in der Kammermusik und mitunter in sinfonischen Werken als Soloinstrument oder Teil des Orchesters eingesetzt. Zudem gibt es in Deutschland viele reine Akkordeonorchester.

Stefan Bauer spielt Libertango auf einem Akkordeon

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