Die Mundharmonika ist ein Durchschlagzungeninstrument und gehört zu den Luftklingern (Aerophonen). Sie besteht aus metallenen parallel angeordneten Luftkanälen. Werden diese Luftkanäle direkt mit dem Mund angeblasen, versetzen sie die Durchschlagzungen im Inneren in Schwingung. So erklingen Töne oder Akkorde.
Erstmals gab es Mundharmonikas in den frühen 1820er Jahren und sie verbreiteten sich dann in den folgenden Jahren in allen deutschsprachigen Gebieten. In den 1830er Jahren vergrößerten sich sehr schnell die Stückzahlen des Instrumentenbaus. Heute gilt die Mundharmonika als das meistgebaute Instrument.
Die Mundharmonika besteht aus einem Kanzellenkörper, den Stimmplatten und einem Klangdeckel.
Der Kanzellenkörper (volkstümlich auch Kamm genannt) bildet den zentralen Bestandteil des Instruments und ist in Kanzellen unterteilt. Während der Kanzellenkörper ursprünglich aus Holz hergestellt wurde, besteht er heute häufig aus Kunststoff oder Metall.
Die Kanzellen sind Luftkammern (Windkanäle) und leiten die Atemluft zu den einzelnen Stimmzungen. Die Stimmzungen sind frei schwingend auf die Stimmplatten genietet. Die Stimmplatten sind oben und unten auf dem Kanzellenkörper montiert und mit Blech verkleidet.
Jede Kanzelle ist mit einer Druck-Zunge (nach innen) und einer Sog-Zunge (nach außen) ausgestattet. Während beim Blasen die Druck-Zunge angeregt wird und die Sog-Zunge inaktiv bleibt, ist es beim Saugen umgekehrt. Das hat zur Folge, dass beim Blasen oder Saugen an der gleichen Stelle des Instrumentes zwei unterschiedliche Töne oder Akkorde erklingen.
Die übliche Spieltechnik für das Spiel einzelner Töne ist die Spitzmund-Technik. Dabei wird das Blasloch der Lippen wie beim Pfeifen so stark verkleinert, dass nur noch eine Kanzelle angesprochen wird.
Die Mundharmonika ist handlich, kostengünstig und wenig empfindlich. Sie wird meist in der europäischen Volksmusik oder auch im Blues gespielt.
Sehr bekannt ist ihr Auftritt in dem Film „Spiel mir das Lied vom Tod“ (1968), für dessen Soundtrack sich Ennio Morricone verantwortlich zeichnet.
Ennio Morricone – Spiel mir das Lied vom Tod, gespielt vom Münchner Rundfunkorchester unter Ulf Schirmer
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