Gambe (oder Viola da gamba), früher auch Kniegeige, Beingeige oder Schoßgeige genannt, ist eine Sammelbezeichnung für eine Familie historischer Streichinstrumente. Sie entstand zur selben Zeit wie die Violinfamilie. Die Bezeichnung da gamba leitet sich von der Spielhaltung ab. Die Instrumente sämtlicher Stimmlagen (Diskant, Alt, Tenor, Bass und Violone) werden im Sitzen gespielt, dabei zwischen den Oberschenkeln gehalten und auf den Waden abgestützt.
Die kleineren Instrumente können auch auf den Schoß gestellt werden. Diese wurden früher vor allem von den Frauen gespielt.
Der Bogen wird mit der rechten Hand im Untergriff gehalten: Daumen und Zeigefinger umfassen die Bogenstange, die übrigen Finger liegen auf den Bogenhaaren.
Gamben haben, wie Gitarren, Bünde auf dem Griffbrett. Sie besitzen 6 oder 7 Saiten, die wie bei der Laute/Gitarre in Quarten und Terzen gestimmt sind. Dadurch lädt die Gambe dazu ein, Akkorde zu spielen.
Gambensaiten sind meistens aus Naturdarm, dünner und länger als die des Cellos. Das macht den Klang hell und silbrig, aber auch leiser.
Die Gamben entstanden wahrscheinlich im 15. Jahrhundert in Spanien. Sie haben sich bis ins 18. Jahrhundert in der Musik zahlreicher europäischer Länder behauptet, vor allem in Italien, Frankreich, England und Deutschland mit jeweils eigenen Ausprägungen. Mit dem Aufkommen von Violoncello und Kontrabass gerieten die Gamben, die bis dahin die Kammermusik bestimmt hatten, allmählich in Vergessenheit. Vor allem durch die historische Aufführungspraxis wurde die Viola da gamba seit Beginn des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt.
Ein Allegro von Karl Friedrich Abel, gespielt von Johanna Rose auf der Gambe
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