Das Englischhorn gehört als Doppelrohrblatt-Instrument zu den Holzblasinstrumenten. Es ist das Tenor-Instrument aus der Familie der Oboeninstrumente, die wiederum als Nachkommen der Schalmeien gelten.
Wie bei allen Doppelrohrblatt-Instrumenten wird der Ton durch den einströmenden Luftdruck erzeugt. Dieser bringt das doppelte Rohrblatt und somit die Luft im Instrument zum Schwingen.
Durch Öffnen oder Schließen der Klappen werden auf dem Englischhorn unterschiedliche Töne gespielt. Das Englischhorn ist immer in F gestimmt, also eine Quinte tiefer als die in C stehende Oboe.
Die Herkunft des Namens Englischhorn ist nicht eindeutig belegt. Man geht davon aus, dass der Vorläufer des Englischhorns an Engelshörner erinnerte. Das mittelhochdeutsche „engelisch“ bedeutete gleichzeitig „Engel“ und „englisch“. Eine andere Theorie besagt, dass aus dem französischen Begriff „cor anglé“ (gewinkeltes Horn) mit der Zeit „cor anglais“ (Englisches Horn) wurde.
Das Englischhorn entwickelte sich um 1730 aus der Oboe da caccia (Jagdoboe), die stark gebogen und mit einem ausladenden Schallstück versehen war. Vermutlich um 1820 erhielt es dann seine gerade Form und den birnenförmigen Schallbecher („Liebesfuß“). Dieser verleiht ihm in Kombination mit dem S-Bogen im Vergleich zur Oboe einen gedeckten, warmen und weniger durchdringenden Klang.
Seit der Zeit des romantischen Orchesters (Richard Wagner, Gustav Mahler) wird das Englischhorn als vollwertiges Orchesterinstrument eingesetzt. Daneben kommt es seit dem 20. Jahrhundert in der Kammermusik und in solistischen Partien zum Einsatz.
Auszug aus dem 2. Satz für Englischhorn aus Dvořáks Symphonie Nr. 9 in E-Moll, gespielt von Vivien Kong
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