Das Fagott gehört als Doppelrohrblattinstrument zu den Holzblasinstrumenten. Es wird meistens aus Ahorn hergestellt. Es besteht aus einer einmal geknickten ca. 2,30 m langen Holzröhre, auf die ein wiederum gebogener Metallbogen (S-Bogen) und das Mundstück aufgesteckt werden. Diese gebündelte Röhre wird italienisch „fagotto“ (Bündel) genannt. Daher hat das Instrument seinen Namen. Der Dulzian als ein Holzblasinstrument mit direkt angeblasenem Doppelrohrblatt gilt als Vorgänger des Fagotts.
Die meisten Musikinstrumente mit einem Doppelrohrblatt wurden im Mittelalter entwickelt. Das Rohrblatt wird zur Tonerzeugung durch einströmenden Luftdruck in Schwingung versetzt.
In der Mitte des 17. Jahrhunderts wurden erstmalig Doppelrohrblattinstrumente aus mehreren getrennten Teilen hergestellt. So setzt sich das heutige Fagott aus vielen verschiedenen Teilen zusammen:
Das Mundstück besteht aus zwei feinen Blättern, die aus Pfahlrohr geschnitzt wurden: ein Doppelrohrblatt. Pfahlrohr ist eine Schilfart, die am Mittelmeer wächst. Je sorgfältiger das Doppelrohrblatt geschnitzt wird, desto schöner ist der Klang des Instrumentes.
In den Flügel, so heißt das kleinere der beiden Mittelteile, wird der S-Bogen gesteckt. Dieser sieht aus wie der Buchstabe „S“.
Das Fagott hat 25 Klappen und klingt in der Tiefe dunkel und warm, in der hohen Lage weich. Es wird diagonal zum Körper gehalten. Weil es so schwer ist (ca. 3,5 kg), braucht man zum Spielen einen Hals- oder Schultergurt. Am „Stiefel“, das ist der unterste Teil des Fagotts, befindet sich die Daumenstütze. Sie sorgt dafür, dass die Finger der Hand frei spielen können.
Mozart hat das Fagott besonders geliebt. Daher gibt es in seinen Orchesterwerken und auch in der Kammermusik einige Fagottsoli. Der „große Bruder“ des Fagotts ist das Kontrafagott. Dessen mehrfach gebogene Holzröhre ist 5m lang und es kann bis zum Subkontra-B spielen.
Das Fagott wird sehr vielseitig eingesetzt. Es kommt in der Kammermusik, im Sinfonieorchester, in der Blasmusik, der Kirchenmusik und Volksmusik bis hin zum Jazz oder Pop vor.
Partita in A-Moll für Flöte (BWV 1013) von J.S. Bach, auf dem Fagott gespielt von Céline Camarassa Castelló
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