Die Lyra ist ein Schlaginstrument der Familie der Metallophone und gehört zu den Selbstklingern (Idiophonen). Weil sie angeschlagen wird ist sie ein Aufschlag-Idiophon. Sie kommt vor allem in Marsch-kapellen, unter anderem im Militär, zum Einsatz und wird daher auch „Militär-Lyra“ genannt.
Die Lyra sieht in ihren äußeren Umrissen einer Leier ähnlich, wie in etwa der vermutlich namensgebenden griechischen Lyra. Anstelle der Saiten besitzt sie jedoch 25 bis 27 waagerechte Klangplatten aus Metall, die auf einem Gestänge befestigt sind. Sie sind klaviaturartig angeordnet. Die Lyra ähnelt in Klang und Tonerzeugung dem Glockenspiel. Sie wird mit zwei Schlägeln gespielt, die aus Hartgummi, Holz, Messing oder Kunststoff bestehen.
Es gibt diatonische und chromatische Lyren. Ihr Tonumfang umfasst anderthalb bis zwei Oktaven in den Stimmungen C, Ces oder B. Die Lyra hat einen hohen und strahlenden Klang und ist damit in Kapellen besonders durchsetzungsstark.
Darüber hinaus gibt es die Lyra auch in tieferer Variante, als sogenannte Bass-Lyra, die in der Regel mit nur 22 Klangplatten ausgestattet ist.
Die Lyra kann schlicht und leicht gestaltet sein, aber auch einen sehr schweren Rahmen besitzen, dessen Rahmenenden dann gern auf beiden Seiten in Löwenköpfe mündet (Chor-Lyren). Die dort hängenden Rossschweife sind ein Beleg für den großen Einfluss der türkischen Janitscharenmusik auf die deutsche Militärmusik.
Auf dem oberen Endstück der Lyra befindet sich meist ein aufzuschraubender Adler. Für Kinder gibt es besondere Ausführungen der Lyra mit dünnerem Gestänge.
Ursprünglich ausschließlich in Marschkapellen verwendet, ist sie heute ein wichtiges Instrument in Spielmannzügen.
British Grenadiers gespielt von Hannah Law auf der Lyra
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