Das Charango gehört als Saiteninstrument zu den Zupfinstrumenten.
Man nimmt an, dass das Charango ursprünglich im 16. Jahrhundert entstanden ist und aus der Stadt Potosí aus dem Hochland von Bolivien stammt. Mit den spanischen Eroberern kamen im 16. Jahrhundert auch typische europäische Zupfinstrumente wie die Gitarre nach Südamerika. Aus diesem Vorbild entwickelte sich über den Lauf der Zeit die eigenständige Form des Charangos, dessen Resonanzkörper ursprünglich aus dem ausgehöhlten, getrockneten Panzer eines Gürteltiers bestand.
Heutzutage werden die Resonanzkörper vor allem aus einem Stück edlem, abgelagerten Holz gefertigt. Einsätze aus Perlmutt und traditionelle Muster können die Griffbretter verzieren.
Das Charango hat insgesamt 10 Saiten, von denen jeweils 2 dichter beieinander liegend auf den gleichen Ton gestimmt sind, die mittleren Saiten liegen allerdings eine Oktave auseinander: e´´-e´´-a´-a´-e´-e´´-c´´-c´´-g´-g´.
Die Saiten waren ursprünglich aus Metall. Mittlerweile werden auch Nylonsaiten verwendet.
Das Charango kommt in der folkloristischen Musik der indigenen Bevölkerung Südamerikas zum Einsatz. Es steht wie kein anderes für die Musik der Andenregion und wurde 2006 zum kulturellen Erbe Boliviens ernannt.
Ausschnitt aus einem Charango-Konzert von Alfredo Coca
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